„Von Gummibärchen bis Raketentreibstoff – Chemische Experimente selbst entwickeln“ – unter diesem Motto trafen sich am Montag, dem 26.07.2021, insgesamt 9 naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 bis 10 unter Hochspannung im Raum 215.
Bereits nach der ersten Ansprache der Kursleiterin Emilie Dittmar wurde allen klar, eine Woche der sauer erarbeiteten Sommerferien in der Schule zu verbringen klingt zwar hart, lohnt sich aber auf jeden Fall. Noch am selben Tag ging es dann schon richtig mit dem Experimentieren los, also: Ab in den Vorbereitungsraum, Schutzbrille aufgesetzt, Kittel angezogen und los geht’s. Ionennachweise? Was für den einen vielleicht nach langweiligem, mittelstufigem Chemiegrundwissen klingt, wird im Zusammenhang mit der Aufklärung eines nervenzerreißenden Morddramas anschaulich und interessant.
Am nächsten Morgen stieg die Spannungskurve wiederum deutlich an. Vor jedem Hobbyraumfahrer standen getreu dem Motto der Einfachheit nur zwei Plastikflaschen. Und daraus soll man eine Rakete basteln, die auch abhebt? Für alle schwer vorzustellen. Über insgesamt drei Stunden versuchten die in weiß gehüllten Gestalten das Unmögliche möglich zu machen und das erste eigene Objekt in die Luft zu befördern. Am Ende der arbeitsintensiven Phase standen unterschiedliche Konzepte zum Abheben bereit. Diverse Raketen mit einem halben bis eineinhalb Litern Hubraum, mit oder ohne Seitenflügel und natürlich mit vielgestaltigen Designs warteten zusammen mit Ihren erwartungsvollen Erbauern auf die endgültige Startfreigabe auf dem Schulhof. Zu guter Letzt wurde abgerechnet, welche Rakete am höchsten flog. Um ehrlich zu sein, wir haben nicht nachgemessen.
An den darauf folgenden zwei Tagen standen wir vor einem ehrgeizigen Ziel. Aus einem Schuhkarton eine Lochkamera basteln und dann damit Bilder aufnehmen! Kann das überhaupt gutgehen? Aber auf jeden Fall, das bewies jeder einzelne Hobbyfotograf. Auch die Entwicklung der Bilder nach der Belichtung auf klassischem Fotopapier erfolgte im Schulgebäude. Hierfür wurde eine spezielle Dunkelkammer im Chemieraum eingerichtet. Gar nicht so einfach! Meterweise Klebeband wurde zum Abdichten des Raumes verarbeitet, damit auch ja kein Lichtstrahl den Weg in die dunkle Stube findet.
Den Abschluss dieser naturwissenschaftlich sehr aufregenden Woche gestaltete Kursleiterin Emilie Dittmar bewusst mit selbstgemachten Gummibärchen und Eiscreme kulinarisch. Am Ende konnte jeder der jungen Wissenschaftler auf fünf Tage voller chemischer und physikalischer Experimente zurückblicken, für die keine aufwendigen Gerätschaften oder Materialien notwendig sind, sondern die jeder ganz einfach nachmachen kann. Dafür ein großes Dankeschön an die Kursleiterin Emilie Dittmar vom Arnoldi-Abijahrgang 2018!
Julian Pfeiff, Klasse 10/2